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[[en]]( Austria 2001, 84 min / German / Subtitles: English, French )[[de]]( Österreich 2001, 84 min / Deutsch / Untertitel: Englisch, Französisch )

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[[en]]Marc-Aurel-Street in Vienna: here you’ll find the few remaining Jewish merchants in the former textile quarter, the Iranian hotel keeper, and Café Salzgries with its regulars. Ruth Beckermann spent a year undertaking a series of small journeys in front of her own doorstep, exploring her own immediate surroundings with the help of the camera. Political issues of the past and present soon intrude upon the everyday encounters, with the film being also a document of the political turnabout which came along when the far-right party, the FPÖ, joined the government coalition in 2000.[[de]]Die Marc-Aurel-Straße in Wien: Da sind der letzte jüdische Händler im ehemaligen Textilviertel, der iranische Hotelier, das Café Salzgries mit seinen Stammgästen. Ein Jahr lang unternahm Ruth Beckermann kleine Reisen vor die eigene Haustür und erkundete ihre Umgebung mit der Kamera. In die Alltagsbegegnungen brechen bald politische Vergangenheit und Gegenwart herein: Der Film ist auch ein Dokument der politischen Wende, die mit der Regierungsbeteiligung der extrem rechten FPÖ im Jahr 2000 eintrat.

[[en]]PRESS[[de]]PRESSE

Es ist wie am Dorf, jede/r kennt jede/n: den Gastronomen Kurt Kalb, die Lyrikerin Elfriede Gerstl, den Regisseur Franz Novotny, die Künstlerin Lisl Ponger, den Autor Franz Schuh. Zufällige, alltägliche Begegnungen, zugleich ein unwiederbringliches Dokument.

(Michael Omasta, Falter)

It is like a village, everybody knows everybody: the restauranteur Kurt Kalb, the poet Elfriede Gerstl, the director Franz Novotny, the artist Lisl Ponger, the writer Franz Schuh. Everyday chance encounters; at the same time a document beyond retrieval. 

(Michael Omasta, Falter)

Es ist wie am Dorf, jede/r kennt jede/n: den Gastronomen Kurt Kalb, die Lyrikerin Elfriede Gerstl, den Regisseur Franz Novotny, die Künstlerin Lisl Ponger, den Autor Franz Schuh. Zufällige, alltägliche Begegnungen, zugleich ein unwiederbringliches Dokument.

(Michael Omasta, Falter)

It is like a village, everybody knows everybody: the restauranteur Kurt Kalb, the poet Elfriede Gerstl, the director Franz Novotny, the artist Lisl Ponger, the writer Franz Schuh. Everyday chance encounters; at the same time a document beyond retrieval. 

(Michael Omasta, Falter)

Leicht ironisch plaudern die Menschen, die Beckermann zu Wort kommen lässt. Die schrillen Stimmen sind nicht zu vernehmen. Die Populisten des Ressentiments schwingen hier keine Reden. Wie es ihm gehe, fragt sie den Filmproduzenten Franz Novotny: „Wir sind dabei, dagegen zu sein“, antwortet er, „ indem wir im Kaffeehaus kleine Braune verzehren!“

(Doron Rabinovici, Die Presse)

The chitchat of the people Beckermann gives voice to is lightly ironic. The shrill voices can’t be heard. The populists of resentment do not make their speeches here. Asking the filmmaker Franz Novotny how he is doing, he answers: “We set out in opposition by sitting in the café consuming kleine Brauner!” 

(Doron Rabinovici, Die Presse)

Es ist wie am Dorf, jede/r kennt jede/n: den Gastronomen Kurt Kalb, die Lyrikerin Elfriede Gerstl, den Regisseur Franz Novotny, die Künstlerin Lisl Ponger, den Autor Franz Schuh. Zufällige, alltägliche Begegnungen, zugleich ein unwiederbringliches Dokument.

(Michael Omasta, Falter)

It is like a village, everybody knows everybody: the restauranteur Kurt Kalb, the poet Elfriede Gerstl, the director Franz Novotny, the artist Lisl Ponger, the writer Franz Schuh. Everyday chance encounters; at the same time a document beyond retrieval. 

(Michael Omasta, Falter)

Leicht ironisch plaudern die Menschen, die Beckermann zu Wort kommen lässt. Die schrillen Stimmen sind nicht zu vernehmen. Die Populisten des Ressentiments schwingen hier keine Reden. Wie es ihm gehe, fragt sie den Filmproduzenten Franz Novotny: „Wir sind dabei, dagegen zu sein“, antwortet er, „ indem wir im Kaffeehaus kleine Braune verzehren!“

(Doron Rabinovici, Die Presse)

The chitchat of the people Beckermann gives voice to is lightly ironic. The shrill voices can’t be heard. The populists of resentment do not make their speeches here. Asking the filmmaker Franz Novotny how he is doing, he answers: “We set out in opposition by sitting in the café consuming kleine Brauner!” 

(Doron Rabinovici, Die Presse)

Die eindrucksvollste Szene des Films ist die Begegnung des alten Textilhändlers Doft mit einer Bekannten. „Fesch bist“, schmeichelt sie. Seine Geschwister seien viel fescher, wiegelt er charmant ab. Später erfährt man, dass er als einziger von seiner Familie Auschwitz überlebt hat.

(Verena Mayer, FAZ)

The most impressionable scene in the film is the encounter between the old textile merchant Doft and an acquaintance. “Looking handsome”, she says flatteringly to him. His siblings are better looking, he charmingly weighs in. Later on, you learn that he is the only member of his family to have survived Auschwitz.

(Verena Mayer, FAZ)

Es ist wie am Dorf, jede/r kennt jede/n: den Gastronomen Kurt Kalb, die Lyrikerin Elfriede Gerstl, den Regisseur Franz Novotny, die Künstlerin Lisl Ponger, den Autor Franz Schuh. Zufällige, alltägliche Begegnungen, zugleich ein unwiederbringliches Dokument.

(Michael Omasta, Falter)

It is like a village, everybody knows everybody: the restauranteur Kurt Kalb, the poet Elfriede Gerstl, the director Franz Novotny, the artist Lisl Ponger, the writer Franz Schuh. Everyday chance encounters; at the same time a document beyond retrieval. 

(Michael Omasta, Falter)

Leicht ironisch plaudern die Menschen, die Beckermann zu Wort kommen lässt. Die schrillen Stimmen sind nicht zu vernehmen. Die Populisten des Ressentiments schwingen hier keine Reden. Wie es ihm gehe, fragt sie den Filmproduzenten Franz Novotny: „Wir sind dabei, dagegen zu sein“, antwortet er, „ indem wir im Kaffeehaus kleine Braune verzehren!“

(Doron Rabinovici, Die Presse)

The chitchat of the people Beckermann gives voice to is lightly ironic. The shrill voices can’t be heard. The populists of resentment do not make their speeches here. Asking the filmmaker Franz Novotny how he is doing, he answers: “We set out in opposition by sitting in the café consuming kleine Brauner!” 

(Doron Rabinovici, Die Presse)

Die eindrucksvollste Szene des Films ist die Begegnung des alten Textilhändlers Doft mit einer Bekannten. „Fesch bist“, schmeichelt sie. Seine Geschwister seien viel fescher, wiegelt er charmant ab. Später erfährt man, dass er als einziger von seiner Familie Auschwitz überlebt hat.

(Verena Mayer, FAZ)

The most impressionable scene in the film is the encounter between the old textile merchant Doft and an acquaintance. “Looking handsome”, she says flatteringly to him. His siblings are better looking, he charmingly weighs in. Later on, you learn that he is the only member of his family to have survived Auschwitz.

(Verena Mayer, FAZ)

Hier geben keine Repräsentanten von etwas Statements ab, sondern Menschen sprechen und erzählen. Gleichzeitig erspart uns Beckermann das anklagende Element, wenn die VP/FP-Regierung ihren Schatten bis ins Kaffeehaus wirft. Da wird dann nicht mit fetzigen Einsprengseln gearbeitet, sondern eine leise Skepsis spricht Bände.

(Claus Philipp, Der Standard)

Here there are no representatives delivering statements about something or other; here people speak, tell stories. At the same time, whenever the VP/FP government’s shadow reaches as far as the café, Beckermann spares us the complaints and accusations, favoring a quiet skepticism that speaks volumes, over rousing interjections. 

(Claus Philipp, Der Standard)

[[en]]GUEST COMMENTARY[[de]]GASTKOMMENTARE

Bert Rebhandl

Die Rede von einem „Dorf“ in der Stadt meint ja nichts anderes, als dass man (im Idealfall, wie Franz Schuh betont) zuerst einmal in einer überschaubaren Lebenswelt aufgehoben ist, in der ein Satz wie „Was mach’ ma zu Purim?“ ganz normal klingt, während er in Ottakring oder Döbling auch befremdlich erscheinen könnte.

Die Marc-Aurel-Straße mit dem Café Salzgries, mit seinen Zeitungsredaktionen, mit einem persischen Lokal und mit dem Textilgroßhandel von Adi Doft ist ein Mikrokosmos. Ruth Beckermann wohnt in dieser Straße, sie filmt also in diesem Fall das, was ihr täglich unterkommt, wenn sie aus dem Haus geht. (…) Andererseits haben die Leute eine Geschichte: Der Inhaber des persischen Restaurants gehört zu einer Familie, die im vorrevolutionären Iran unter dem Schah Reza Pahlewi eine hervorragende Position einnahm und deswegen ins Exil musste.

Die bedeutendste Figur aber ist der Textilgroßhändler Adolf Doft, dessen Biografie durch die Schoah geprägt ist. Er erzählt, dass seine Mutter von der Gestapo erschossen wurde. Er selbst war auch in den Lagern: „Auschwitz, Flossenbürg, Buchenwald, überall bin ich gewesen.“ Den Tod der Eltern und mehrerer Geschwister kann er „nie akzeptieren und nie verzeihen, nicht einmal Gott“. Andererseits glaubt er an eine ausgleichende Gerechtigkeit: „Die kriegen alles zurück.“ Das ist allerdings eine Frage der Zeit.

Bert Rebhandl

To speak of a “village” within a city means nothing less than that one is (in an ideal case, as Franz Schuh emphasizes) in the care of a sustainable living environment, where a sentence like “What are we doing for Purim?” sounds perfectly normal, whereas in Ottakring or Döbling it would come off as strange.

Marc-Aurel-Street with its Café Salzgries, its newspaper offices, its Persian eatery and Adi Doft’s wholesale textile shop is a microcosm. Ruth Beckermann lives in this street, filming whatever she comes across when leaving the house. (…) On the other hand, these people each have a history: The owner of the Persian restaurant is part of a family that held a prominent position in pre-revolutionary Iran under the Shah Reza Pahlavi, and as result had to go into exile. 

The most important character is the textile merchant Adolf Doft, whose life story has been shaped by the Shoah. He tells how his mother was shot by Gestapo. He himself was in the camps: “Auschwitz, Flossenbürg, Buchenwald. I’ve been everywhere.” He can “never accept nor ever forgive, not even God” for the death of his parents and siblings. Yet, he still believes in a retributive justice: “They will get everything back.” That, however, is a matter of time. 

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Team

©
Ruth Beckermann
[[en]]Book and Direction[[de]]Buch und Regie
©
Nurith Aviv
[[en]]Camera[[de]]Kamera
©
Peter Roehsler
[[en]]Camera[[de]]Kamera
©
Gertraud Luschützky
[[en]]Editing[[de]]Montage
©
Dieter Pichler
[[en]]Editing[[de]]Montage
©
Peter Roehsler

Buch und Regie Ruth Beckermann Bild Nurith Aviv, Ruth Beckermann, Peter Roehsler Ton Christina Kaindl-Hönig Montage Gertraud Luschützky, Dieter Pichler Mischung Hannes Eder Produktion Ruth Beckermann Filmproduktion

Book and direction Ruth Beckermann Cinematography Nurith Aviv, Ruth Beckermann, Peter Roehsler Sound Christina Kaindl-Hönig Editing Gertraud Luschützky, Dieter Pichler Mixing Hannes Eder Production Ruth Beckermann Filmproduktion

[[en]]Prizes & Festivals[[de]]Preise & Festivals

Berlinale Forum

Berlin 2001

Cinéma du Réel

Paris 2001

Diagonale

Graz 2001

Booz, Allan & Hamilton Preis

2001

Berlinale Forum

Berlin 2001

Cinéma du Réel

Paris 2001

Diagonale

Graz 2001

Booz, Allan & Hamilton Preis

2001

[[en]]FROM THE DIRECTOR[[de]]VON DER REGISSEURIN

Ruth Beckermann

Es gehört zur Eigenheit vom Kaffeehaus, dass man dort sitzt und sich eben so inszeniert und präsentiert, wie man es für richtig hält, und keiner weiß, wie man wohnt, wie man lebt, mit wem man lebt. Es ist so ein Zwischending zwischen privat und fremd.

Es ging in homemad(e) darum, zu schauen, was Flanieren in Europa, eben in Wien, heißt. Das war für mich interessant, weil ich draufgekommen bin, dass man im Kaffeehaus, wenn man um sich blickt, lauter Sitzende sieht und sich nicht sehr viel bewegt. In Wien ist der Graben der einzige Ort, wo man draußen sitzt und den Leuten beim Spazierengehen zuschaut, also städtisches Leben beobachtet. Ganz anders als im Süden natürlich, aber auch ganz anders als in manch anderen europäischen Ländern. Solche Beobachtungen von gesellschaftlichem Leben interessieren mich.

Ich hab' hier schon als Kind gewohnt. Es war eine Straße, die damals tagsüber noch von den Textilläden belebt war. Es gab in jedem Haus ein bis zwei Textilgeschäfte in der Art wie das von Herrn Doft. Am Abend war die Straße völlig tot. Ich erinnere mich, dass ich mich immer gefürchtet habe, bei Dunkelheit nach Hause zu gehen. Jetzt ist es fast umgekehrt. Im Winter ist eigentlich nur am Abend etwas los, an der Stelle der Textilgeschäfte sind jetzt Lokale.

It is one of the unique qualities of the café: to sit and present yourself in the way you think is right, with no one knowing how you live or with whom. It is an in-between area between the private and the foreign. 

In homemad(e) it was about finding out what strolling as a flaneur means today in Europe, in Vienna. It was interesting to me, because I realized that when you’re in a café and looking all around, you see people sitting, but you yourself don’t move very much. In Vienna, the Graben is the only place where you can sit outside and see people walking by, to observe city life. Of course, it’s very different to how it is in southern Europe, but also different to other European countries. These kinds of observations of social life interest me. 

I’ve lived here since I was a child. It used to be a busy street during the day due to all the textile shops. In every building there were one or two textile shops of the kind that Herr Doft has. At night the street was totally dead. I remember how I used to be afraid walking home at night. Now things are almost the opposite. During the winter, things are only really happening at night, the textile shops have been replaced by bars. 

Ruth Beckermann

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